Donnerstag, 05. Dezember 2024

Die Geschichte des Kleintierzuchtvereins Illingen

Im Frühjahr 1954 wurde der Kleintierzuchtverein Illingen von 21 Mitgliedern ins Leben gerufen und erhielt die Nummer Z 483. Von den damaligen Gründungsmitgliedern waren im Jahr des 25 jährigen Jubiläums noch fünf Mitglieder im Verein aktiv tätig.
Gründungsmitglieder 1979
Die Gründungsmitglieder im Jubiläumsjahr 1979
Emil Geywitz, Walter Weißschuh, Alfred Mannhardt, Erwin Mannsperger
es fehlt: Wilhelm Schüfer

In den folgenden Monaten entwickelte der junge Verein eine rege Tätigkeit, und er führte seine ersten Austellungen mit gutem Erfolg durch. Im November 1955 drohte eine Hühnerpest, die beinahe den gesamten Geflügel-Bestand kostete, die Bemühungen der Illinger Züchter zunichte zu machen und der Kreisverband schrieb an seine Mitglieder, es handle sich um eine Katastrophe, wie sie im Kreis noch nie erlebt wurde. Die Folge davon war, dass man in den beiden darauffolgenden Jahren keine Schauen durchführen konnte.
Dem Mitglied Hermann Pfeiffer war es zu verdanken, dass die Geflügel Zuchtarbeit bald wieder aufwärts ging, denn er engagierte sich sehr stark, indem er die Illinger Zuchtfreunde mit neuem Tiermaterial versorgte, was zu der damaligen Zeit nicht so einfach war. Leider mußten ihn seine Kameraden bald danach zu Grabe tragen und so war es ihm nicht vergönnt, die neue Aufwärtsentwicklung im Illinger Kleintierzuchtverein mitzuerleben.

Trotz erschwerten Platzverhältnissen, man musste damals in der alten Turnhalle das Tiermaterial ausstellen, in dem auch bewirtschaftet wurde, hielten die Illinger Züchter dennoch in regelmäßigen Abständen ihre Jungtier- und Lokalschauen ab, und sie konnten mit den Wertungen der Preisrichter zufrieden sein. Auch der Kassenbestand wies bald einen Gewinn aus, sodaß man nun die dringend benötigten Ausstellungskäfige kaufen konnte, ohne vorher bei den Mitgliedern eine Geldanleihe zu tätigen, wie dies im ersten Jahr der Fall war. Nicht nur die Anzahl der Hühner, Tauben und Kaninchen stieg, 1963 wurden 250 Kaninchen tätowiert und 350 Stück Geflügel beringt, sonern auch der Mitglieder recht erfreulich. Selbst die Jugend in Illingen fand Gefallen daran, Mitglied im Kleintierzuchtverein Illingen zu werden und die 1961 gegründete Jugendgruppe zählte nun schon 12 Jugendliche. Die Züchterfrauen wurden ebenfalls eingeladen und man ging dazu über, alljährlich ein Hasenessen mit gemütlichem Beisammensein durchzuführen.

Bei der Hauptversammlung am 6. Februar 1965 wurde zum ersten Mal das Thema "Bau eines Vereinsheims" aufgegriffen. Glücklicher weise ermöglichten die guten Verbindungen des Vereins zum hiesigen Architekten, Herrn Walter Hitzler, eine fachgerechte Vorbereitung dieses Vorhabens und so konnten die Illinger Züchterfreunde im November 1965 dem Gemeinderat einen Bauplan vorlegen.
Der Gemeindeverwaltung Illingen gebührt besonderer Dank für die kostenlose Überlassung des Bauplatzes, sowie Herrn Hitzler, der die gesamte Planung unentgeltlich übernahm. Es fiel den illinger Züchtern dadurch leichter, die Finanzierung sicherzustellen, zumal sie sich darüber einig waren, dass ein großer Anteil an Eigenleistung notwendig sein würde.
Am 24. Mai 1968 wurde die Baugenehmigung erteilt und am 8./9. August 1970 konnte erstmals in der neuen Ausstellungshalle eine Jungtierschau stattfinden, die zu einem besonderen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte wurde.
Trotz starker Beanspruchung der Züchterfreunde beim Bau wurde die Aufzucht der Jungtiere nicht vernachlässigt.

In der Zwischenzeit hatte es einige Wechsel in der Vorstandschaft und im Ausschuß gegeben, doch konnte der Verein eine stete Aufwärtsentwicklung verzeichnen. Das neu erstellte Vereinsheim ermöglichte es, nicht nur vereinsinterne, sondern auch überörtliche Veranstaltungen durchzuführen, zum Beispiel den Landeszüchtertag 1971, die Kreiskaninchenschau 1972 und 1975, die Kreigeflügelschau 1972 und 1973 und die Kreisjugendschau 1976. Auch in der heutigen Zeit finden immer wieder überörtliche Veranstaltungen in Illingen statt.

Der im September 1976 eingeführte Kleintiermarkt, der an jedem 2. Sonntag im Monat abgehalten wird, ist in der näheren und weiteren Umgebung sehr beliebt. Desweiteren nahmen die Illinger Züchter häufig am Illinger Dorf- und Kelterfest teil und veranstalten noch heutzutage Ausflüge, die die Kameradschaft festigen und die Mitglieder für den manchmal harten Einsatz entschädigen.

Im Jubiläumsjahr 1979 fand ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte statt: Die Einweihung der Zuchtanlage.
Damit schaffte der Kleintierzuchtverein Illingen die Möglichkeit, in einer Gemeinschaftsanlage mit 10 Parzellen den Züchtern, die aus Platzgründen keine Tiere halten können, dei Gelegenheit, diesem in der heutigen Zeit gefährdeten Hobby trotzdem nachzugehen.

Die nun über 50-jährige Geschichte des Kleintierzuchtvereins Illingen zeichnet sich dadurch aus, dass zu allen Zeiten Männer und Frauen zur Stelle waren, die den Verein immer ein Stück weitergebracht haben. Diese Feststellung gilt sowohl für die jeweilige Vorstandschaft als auch für die Ausschußmitglieder.

Unser Dank gilt an dieser Stelle besonders denen, die durch treue Mitarbeit und großen Idealismus dazu beigetragen haben, dem Kleintierzuchtverein Illingen zu seinem heutigen Stand und Ansehen zu verhelfen.